
Mäßig begeistert verließen wir den H&M etwa gegen 10:00 wieder. Zwei Krawatten und eine Fliege. Zwei T-Shirts und eine Kette. Wie häufig wir die exklusiven Stücke wirklich trugen? Es lässt sich an einer Hand abzählen.
Doch nun, nach einem langen Jahr, in dem wir uns mit schnöder H&M-Massenware begnügen mussten, können wir es kaum noch erwarten. Der Tag ist gekommen, an dem Versace for H&M in den Verkauf kommt. Erste Freunde von bedruckten Samtjäckchen, kuriosen Nieten-Ornamenten und tropischen Prints mit fröhlichen Palmen und liebreizenden Herzen stehen sicher schon vor der Filiale drei Straßen weiter.
Ob dieses einzigartige modische Angebot auch ohne Label derartige Aufmerksamkeit genießen würde? An dieser Stelle lassen wir doch einmal das HYPE Magazine sprechen. Treffend, finden wir:
Dein Wert [Anm.: die Samtjacke] basiert nicht auf deiner Verarbeitung, deiner Passform oder gar dem Stoff aus dem Du geschaffen wurdest, sondern bemisst sich allein anhand der Nachfrage nach Dir. Gleiches gilt auch für deine Schwestern namens Rock, Hose, Kleid und Mantel. Dein Erzeuger, ein Schwede hat Millionen in die Kreativität einer Italienerin investiert, um dich und deine Cousinen namens Gürtel, Kette und Armband für kaufkräftige Frauen und Männer attraktiv zu machen. Werbespots, Kampagnen, Fashionshows, Pressereisen, Preview-Booklets für Blogger und Modejournalisten, und Pre-Shopping Kooperationen- zugegeben, dass im Vorfeld deiner Einführung veranstaltete Brimborium ist beeindruckend, und leider oftmals besser als Du selbst.
Bei nicht ganz drei Grad Celsius in Düsseldorf und leichten Wind gehen wir nun (oder bald) in unsere warmen Betten. Den Modefreunden auf dem breiten Bürgersteig der Kö wünschen wir eine geruhsame Nacht!

Bilder: VOGUE.com